Zwei "Klassiker des Bilderbuchs" in einem Band. Die Geschichte des kleinen Bruders Watomi, der nicht immer nur der "kleine Bruder" sein will, und die Geschichte des Indianerjungen Kii, der einen jungen Wolf aufzieht, um ihn später, so schwer es ihm auch fällt, in die Freiheit zu entlassen.

Ein Indianerbuch für Kinder ab 5 Jahren, das auch durch seine schönen Bilder begeistert.

Watomi findet es schön, einen großen Bruder zu haben. Meistens. Aber nicht immer. Die Geschichte spielt wie viele andere Erzählungen der Autorin bei den Indianern, hat aber Gültigkeit für alle Kinder, die manchmal darunter leiden, dass sie noch klein sind.

Die Geschichte vom Indianerjungen Kii, der einen jungen Wolf großzieht, an sich gewöhnt und zu einer tiefen Freundschaft mit ihm findet, um ihn dann wieder in die Freiheit zu entlassen, wurde von Käthe Recheis so sparsam und unsentimental erzählt, dass ihre Gleichnishaftigkeit eindringlich hervortreten kann. Es gibt nur wenig Kinderbücher, in denen mit wenig Worten so viel gesagt und einsichtig gemacht wird.

Käthe Recheis greift in diesem Bilderbuch eine Situation auf, mit der sich jedes Kind früher oder später auseinandersetzen muss: Trennungsschmerz. In einfühlsamen Worten erklärt sie dem kleinen Leser, dass es Situationen gibt, in denen es für alle Beteiligten besser ist, sich zu trennen. Gleichzeitig verdeutlicht Käthe Recheis aber auch, dass wilde Tiere eben keine Haustiere sind. Ihr Plädoyer für Respekt gegenüber anderen Lebewesen ist durchaus gelungen.